Rezension zu Die zweite Heimat der Störche von Robert Habeck und Andrea Paluch
⭐ 1/5 Sterne – Ein sprachliches und erzählerisches Desaster
Robert Habeck und Andrea Paluch präsentieren mit Die zweite Heimat der Störche eine Neuausgabe ihres 2004 erschienenen Romans Der Schrei der Hyänen. Leider bleibt die Frage offen, warum dieses Buch überhaupt eine Neuauflage verdient hat – denn es ist sprachlich und inhaltlich eine Zumutung.
Schleppender Stil und Bandwurmsätze
Die größte Schwäche des Romans ist zweifellos die Sprache. Der Text ist gespickt mit endlosen Bandwurmsätzen, die den Lesefluss erheblich stören und oft völlig unverständlich sind. Beispiel gefällig?
„Als das Kanonenboot S. M. S. Falke nach fünf Wochen Seekrankheit und Sonnenstich und nur einem Zwischenstopp, um Krumänner zum Entladen des Schiffes aufzunehmen, am 10. Januar vor Swakopmund auf Reede ging, wurde noch vor den Frauen das geladene Viehzeug, darunter eine Herde Heidschnucken, übergesetzt.“
Ein Satz wie dieser wirkt nicht nur unbeholfen, sondern demonstriert eindrucksvoll, dass es den Autoren an sprachlicher Eleganz und Struktur mangelt. Statt prägnanter, atmosphärischer Prosa bekommt man umständlich konstruierte Schachtelsätze, die das Verständnis erschweren und jegliche Spannung im Keim ersticken.
Langatmige Handlung ohne emotionale Tiefe
Auch erzählerisch überzeugt der Roman nicht. Die Charaktere bleiben blass, ihre Motivationen wirken künstlich, und die Handlung plätschert ohne nennenswerte Höhepunkte dahin. Man hat das Gefühl, als hätten sich die Autoren mehr auf politische und historische Hintergründe konzentriert als auf eine fesselnde Geschichte. Leider geht diese Rechnung nicht auf – weder als historischer Roman noch als Drama funktioniert das Buch.
Fazit: Eine überflüssige Neuauflage
Die zweite Heimat der Störche ist ein Beispiel dafür, wie man durch unnötig komplizierte Sprache, langatmige Passagen und fehlende emotionale Tiefe einen Roman ruiniert. Wer sich durch schlecht strukturierte Sätze quälen und eine zähe, ereignislose Handlung ertragen möchte, kann es wagen. Allen anderen sei geraten: Finger weg!