Analyse von Erdogans Drohungen, Israel anzugreifen, und den Konsequenzen für die NATO
Erdogans Drohungen, Israel anzugreifen, sind nicht völlig beispiellos angesichts der angespannten Beziehungen zwischen der Türkei und Israel. Historisch gesehen war die Türkei eines der ersten Länder, das Israel 1949 anerkannte. Die Beziehungen verschlechterten sich jedoch erheblich nach dem Gaza-Flottilen-Vorfall 2010, bei dem israelische Kommandos neun türkische Aktivisten töteten. Seitdem sind die Beziehungen durch periodische Versuche der Annäherung und häufige rhetorische Auseinandersetzungen, insbesondere im Zusammenhang mit der palästinensischen Frage, geprägt.
Erdogans jüngste Aussagen müssen im Kontext dieser historischen Beziehungen und seiner breiteren Strategie gesehen werden, die Türkei als dominierende Regionalmacht und Verteidigerin muslimischer Anliegen zu positionieren. Innenpolitisch können diese Drohungen nationalistische und islamistische Unterstützung mobilisieren, von wirtschaftlichen Problemen ablenken und Erdogans Image als starker Führer stärken.